Wertschätzende Kommunikation

Sage, was du meinst! – Wie geht eine wertschätzende Kommunikation?

Wir sagen etwas, meinen aber etwas ganz anderes. Kennst du das?

Sprache ist ein mächtiges Instrument. Die Sprache, die wir verwenden, hat neben dem Visuellen, einen großen Einfluss darauf, wie wir die Welt wahrnehmen und von anderen wahrgenommen werden. Sprache kann nicht nur Informationen liefern, sondern auch motivieren, beruhigen, erfreuen, überraschen, aber auch traurig machen, verachtend sein oder verletzen. 

Wie schaffen wir es, unsere Kommunikation offener, ehrlicher und wertschätzender zu gestalten?

Gender-Disclaimer: Die in diesem Artikel gewählte männliche Form bezieht sich immer zugleich auf weibliche, männliche und diverse Personen. Auf eine Mehrfachbezeichnung wird in der Regel zugunsten einer besseren Lesbarkeit verzichtet.

Hier einige Tipps: 

Es gibt sogenannte Powerwörter, die in unserer Kommunikation eine starke Wirkung haben und uns helfen können, unsere Botschaft effektiver zu vermitteln. Powerwörter haben die Macht, die Aufmerksamkeit des Zuhörers zu gewinnen und eine starke Wirkung zu erzielen. 

Wörter wie: „unglaublich, beeindruckend, außerordentlich, angenehm, exklusiv, perfekt, unglaublich, spannend oder herausragend” tragen dazu bei, unserer Botschaft die besondere Würze zu geben und das Interesse deines Gegenübers zu wecken. Eine positivere Stimmung ist garantiert. 

Was möchte ich sagen? Wenn wir uns bewusst machen, was wir mit unseren Worten bewirken möchten und welche Wahrnehmung wir beim Empfänger erzeugen möchten, können wir unsere Sprache gezielt einsetzen.

Ein wichtiger Aspekt dabei ist, sich den Effekt seiner Worte bewusst zu machen. Wie kommt das, was ich sage bei meinem Gegenüber an? Drücke ich mich wertschätzend und selbstbewusst aus? 

Kurze Sätze sollten bevorzugt werden. Je kürzer der Satz, umso verständlicher. Lange verschachtelte Sätze wirken langatmig und überfrachten jeden Empfänger mit zu viel Information. Auch hier nimmt die Aufmerksamkeitsspanne deutlich ab. 

Metaphern können dabei helfen, komplexe Zusammenhänge zu veranschaulichen und Bilder im Kopf zu erzeugen, die länger im Gedächtnis bleiben. Eine Metapher, also ein Bild, wird für etwas verwendet, was derjenige verstehen soll. Komplizierte Inhalte können so leichter veranschaulicht und verdaulicher gemacht werden. 

Emotionale Ausdrücke wie “neugierig” oder “ich freue mich” können helfen, eine positive Stimmung zu erzeugen und eine bessere Beziehung zwischen Sender und Empfänger aufzubauen. 

Mit Verneinungen kann unser Gehirn nicht gut umgehen. Es versteht kein „Nein“ und die Botschaft muss das Gehirn erst decodieren. Das braucht Zeit und kann mitunter die Aufmerksamkeitsspanne herabsenken. 

Probiere es selbst aus.   

Den Rasen bitte nicht betreten            vs.           Bitte auf den Wegen bleiben

Welche Formulierung ist klarer? Vermutlich die zweite. Hier muss unser Gehirn nicht um die Ecke denken und versteht die Botschaft eindeutig. 

Verneinungen sollten vermieden werden, da sie häufig negative Emotionen erzeugen. Stattdessen sollten Aussagen in bejahende positive Mitteilungen verpackt werden, zum Beispiel statt “Ich habe das nicht verstanden” lieber “Lass es mich anders versuchen”. Positive und lösungsorientierte Formulierungen sind immer besser als negativ formulierte Aussagen. 

Du-Botschaften wie „Du bist“, „Du machst“ oder „Du willst“ drängen uns in eine Ecke und wir schalten auf Verteidigungsmodus. Deshalb sind „Ich-Botschaften“ der bessere Weg, aber auch nur, wenn man sie richtig anwendet. Beispiel: „Du bist schon wieder zu spät.“ Ganz klar: Anklage. Dein Gegenüber wird sich rechtfertigen müssen, zum Beispiel, dass der Bus nicht pünktlich war oder die Kinder rumgetrödelt hätten. Neuer Versuch mit einer Ich-Botschaft: „Ich möchte, dass du ab morgen immer pünktlich zur Arbeit kommst.“ Besser? Naja, bedingt. Es ist keine echte Ich-Botschaft. 

Eine echte Ich-Botschaft enthält immer ein Gefühl, das wir mitteilen. Beispiel: „Ich ärgere mich, dass du spät bist, weil sich dadurch unser geplantes Meeting verzögert.“ Dein Gegenüber wird dann vielleicht sagen: „Das tut mir Leid, ich wollte dich nicht verärgern.“ Das fördert einen Dialog, statt den Konflikt. 

Aussprüche wie “Ich muss”, “ich soll” oder “ich brauche” erzeugen negative Emotionen, während Ich-Botschaften und eine emotionale Sprache eine positive Stimmung erzeugen können.

Positive Formulierungen tragen dazu bei, eine positive Stimmung zu schaffen und das Gegenüber zu motivieren. Statt “nicht schlecht” könnte man beispielsweise “gut gemacht” sagen.

Auch Worte wie „nie“, „immer“ und „ständig“ sollten vermieden werden. Sie wirken beim Gesprächspartner eher anklagend und werden als Tadel empfunden. Solche Vorwürfe kennen wir aus Beziehungsproblemen: „Ständig schmeißt du deine Klamotten herum. Nie bringst du den Müll raus und immer hängst du nur vor der Glotze“. Das wirkt nicht unbedingt motivierend, es anders zu machen. 

Lösungsorientierte Formulierungen können dazu beitragen, eine positive Stimmung und eine konstruktive Atmosphäre zu schaffen. Statt sich auf Probleme zu konzentrieren, sollte man sich auf Lösungen fokussieren. Beispiel: Statt „Warum schaffen Sie es nicht, mir die entsprechenden Informationen zu liefern?“ besser: „Was brauchen Sie, um mir die entsprechenden Informationen zu liefern?“

Äußerungen wie „Da haben Sie was falsch verstanden“ sind nicht wertschätzend, da sie wie eine Schuldzuweisung klingen. Eine gute Alternative ist: „Da habe ich mich falsch ausgedrückt.“

Das Wort “aber” macht aus einem wertfreiem Satz einen negativen Satz. Es drückt einen Konflikt aus. Beispiel: „Ich würde gerne zum Sport gehen, aber ich muss noch so viel arbeiten.“ Hier entsteht der Konflikt, dass nur eins geht. So sollte das „aber“ durch ein „und“ ersetzt werden. „Ich würde gerne zum Sport gehen und ich muss noch so viel arbeiten.“ Das macht den Satz wertfrei. Sowohl Sport als auch Arbeit ist möglich. Was auch gut funktioniert ist „und gleichzeitig“.

Verneinungen sollten in positive Mitteilungen verpackt werden, um die Kommunikation zu vereinfachen und das Gegenüber zu motivieren. Beispielsweise statt „Du hast das nicht verstanden” könnte man sagen “Lass es mich anders versuchen“.

Besser eine direkte statt indirekte Sprache verwenden. Bei einer indirekten Kommunikation wird oft um „den heißen Brei“ geredet. Der Sender sagt nicht das, was er meint, sondern verpackt seine Botschaft in Anspielungen, Geschichten oder Unter- oder Übertreibungen. Der Empfänger muss die Informationen zwischen den Zeilen suchen. Das führt unweigerlich zu Missverständnissen und Konflikten. 

Die direkte Kommunikation gibt in effizienter Weise eine ganz klare Information. Das, was man denkt, sagt man und meint es auch so. Die Information, die der Sender übermittelt, kommt beim Empfänger auch so an. Es gibt wenig Interpretationsspielraum. Das ist effizient.

Bei allen wohlgemeinten Tipps rund um die Kommunikation dürfen wir nicht vergessen, dass der Großteil der Kommunikation nonverbal ist. Körpersprache und Tonfall spielen dabei eine große Rolle. Mit einer entspannten Körperhaltung, Augenkontakt und einem Lächeln lassen sich meist viele Türen öffnen. 

Der islamische Mystiker und Dichter Rumi (1207-1273) sagte einst: 

Bevor du sprichst, lasse deine Worte durch drei Tore schreiten. 

Sind sie wahr?

Sind sie notwendig?

Sind sie freundlich?

Eine sehr einfache Regel. 

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