Verdeckter Stellenmarkt

Verdeckter Stellenmarkt – was ist das?

Sie treffen auf der Straße einen alten Freund, den Sie seit Ihrem gemeinsamen Studienabschluss vor Jahren nicht mehr gesehen haben. Sie tauschen sich über die vergangenen Jahre aus. „Und? Was machst du jetzt beruflich?“, fragen Sie den Freund. Der Freund erzählt Ihnen von einem absoluten Traum-Job bei der Firma XYZ: überdurchschnittliches Gehalt, interessantes Aufgabenfeld, nettes Kollegen Team, fairer Chef und und und. Was? Genau zu der Firma wären Sie auch so gerne gegangen und haben immer Ausschau gehalten, ob eine passende Stelle gerade frei ist. Wie ist er nur an diesen Job gekommen? Diesen Job haben Sie bei der XYZ nie ausgeschrieben gesehen, obwohl Sie regelmäßig und über einen langen Zeitraum im Internet geschaut haben. Wie kann das  sein?

Gender-Disclaimer: Die in diesem Artikel gewählte männliche Form bezieht sich immer zugleich auf weibliche, männliche und diverse Personen. Auf eine Mehrfachbezeichnung wird in der Regel zugunsten einer besseren Lesbarkeit verzichtet.

Verdeckter Stellenmarkt –

was ist das?

Verdeckter Stellenmarkt

Dann könnte es daran liegen, dass sich Ihr Freund den sogenannten verdeckten Stellenmarkt zunutze gemacht haben könnte.

Im verdeckten Stellenmarkt finden sich die Stellen, die „unter der Hand“ oder auch  durch „Vitamin B“ vergeben werden. Diese Stellen werden öffentlich nicht ausgeschrieben. Weder auf der Firmen Homepage, noch in den einschlägigen Stellenmarkt Portalen.

Davon betroffen sind sage und schreibe 70% der Stellen. Im Umkehrschluss heißt das, dass lediglich nur 30% der offenen Stellen tatsächlich öffentlich bekannt gegeben und ausgeschrieben werden.

Was aber noch viel ausschlaggebender ist, ist dass sich nur 5 % der Bewerber im verdeckten Stellenmarkt bewerben. Hier liegt die Erfolgsquote somit deutlich höher, als bei den restlichen 95 % der Bewerber, denen nur 30 % der ausgeschriebenen Stellen zur Verfügung stehen.

Jobsuchende haben also Kontakte und nutzen diese, um ihre Chancen bei ihrer Job Suche ein ganzes Stück zu erhöhen. Das kann auch über Empfehlungen, Netzwerke oder auch sonst private Kontakte laufen.

Warum machen das viele Firmen so?

Für die Firmen hat diese Vorgehensweise fast nur Vorteile:

Es spart den Firmen enorme Zeit und Kosten. Sie müssen keine teuren Anzeigen schalten und diese dann schließlich auch noch verwalten. Die Personalabteilungen müssen sich nicht durch Berge an Bewerbungen durcharbeiten und entscheiden, wer zum Gespräch eingeladen wird und wer gleich eine Absage erhält. Und die Gefahr einer Fehlbesetzung hält sich in Grenzen, denn immerhin hat der Bewerber einen Fürsprecher und ist diesem bis zu einem gewissen Grad bekannt. Auch ein kurzfristiger Personalbedarf kann ein möglicher Grund sein: erhöhtes Arbeitsaufkommen, Kündigung oder Krankheit eines Mitarbeiters können den Anstoß für solch ein Prozedere geben.

Ich kenne aber niemanden.
Habe ich dann eine Chance?

Was ist aber, wenn Sie nicht besonders gut vernetzt sind?

Heißt das, Sie sind chancenlos?

Keineswegs.

Was können Sie also tun, um sich den verdeckten Stellenmarkt zunutze zu machen?

4 Strategien

Hier sind vier Strategien, mit denen Sie auf dem verdeckten Stellenmarkt punkten können.

Privates  Netzwerk

Sie haben sicherlich mehr Kontakte als Sie glauben: Verwandte, Freunde, Bekannte, Nachbarn, Stammtisch-Freunde, Sportverein Kameraden, Eltern aus der Kita oder Schule der Kinder und noch vieles mehr.  Nutzen Sie Ihr privates Umfeld bei der Jobsuche. Erzählen Sie von Ihrem Wunsch nach beruflicher Veränderung. Es könnte eine Person dabei sein, die genau Ihren Traum-Job kennt oder die Wunsch Firma und Sie vermitteln kann.

Auch der Besuch von beruflichen Tagungen, Veranstaltungen, oder Fachmessen kann hilfreich sein. Einfach überall dort, wo Sie gut Kontakte knüpfen können.

Berufliches Netzwerk

Nutzen Sie berufliche Netzwerke wie XING oder Linkedin. Aktualisieren Sie Ihr Profil. Zeigen Sie, dass Sie für einen Berufswechsel offen  sind. Zeigen Sie sich, indem Sie selbst Beiträge zu Fachthemen veröffentlichen oder kommentieren Sie als Experte Beiträge von Kolleginnen und Kollegen.

Es kann auch eine Überlegung wert sein, Social Media wie Instagram, Facebook oder Twitter zu nutzen, da viele große und namhafte Firmen auch auf diesen Kanälen vertreten sind. Firmen nutzen das Prinzip des „Active Sourcing“, zu deutsch: aktive Personalbeschaffung. Damit können Firmen passende Kandidaten für die zu besetzenden Stellen identifizieren und kontaktieren.

Initiativ Bewerbung

Auch Initiativ Bewerbungen sind eine gute Option. Suchen Sie, wenn Sie es nicht schon kennen, Ihr Wunsch Unternehmen, wo Sie gerne arbeiten möchten. Informieren Sie sich auf der Homepage über die Abteilung und wer dort Ansprechpartner ist. Bewerbungen an die Personalabteilung führen oft zu Absagen. Werden Sie sich auch über Ihr eigenes Profil klar: was sind Ihre bisherigen Erfahrungen, Kenntnisse, Fähigkeiten und persönliche Stärken. Was ist Ihre Wunsch Position? Dabei kann auch eine Stellenmarktanalyse sehr hilfreich sein.

Ganz wichtig dabei: optimieren Sie Ihre Bewerbungsunterlagen. Halten Sie Ihren Lebenslauf aktuell und passen Sie diesen an die Voraussetzungen des Wunsch Jobs an. Heben Sie sich durch außergewöhnliche Unterlagen von Mitkonkurrenten ab.

Headfarmer

Die letzte Strategie ist die effektivste: suchen Sie sich einen Headfarmer. Aus meiner Erfahrung als Headfarmer kann ich Ihnen dazu nur raten. Denn ich kenne Firmen Interna, die Sie nirgends im Internet recherchieren können. Mir sind die Ansprechpartner bekannt, Eigenschaften und Fähigkeiten von Bewerbern, die sich für die Abteilung bewährt haben, welche Persönlichkeiten bereits im Team vertreten sind, welche Art von Mitarbeiter die Abteilung ganz bewusst oder auch bewusst nicht sucht, mögliche Sonderprojekte, die zum jetzigen Zeitpunkt oder für die Zukunft auf der Agenda stehen, welcher Führungsstil von den Vorgesetzten gelebt wird oder auch vor welchen Herausforderungen das Unternehmen innerhalb der Branche steht.

Nutzen Sie den verdeckten Stellenmarkt und kommen Ihrem Wunsch Job näher.

Alles Gute, André Neumann.

Vielen Dank für Ihre Anfrage!

Wir haben die Nachricht erhalten und melden uns kurzfristig.